Am 20. und 21. September wurden im Yachtclub Podersdorf die Burgenländischen Landesmeisterschaften der 20er- und 16er-Jollenkreuzer ausgetragen – bei traumhaftem Spätsommerwetter, das eher an Urlaub als an Wettkampf erinnerte. Doch trotz hochsommerlicher Temperaturen und einem temperamentvollen Südwind stand der sportliche Ehrgeiz klar im Vordergrund – und die Teilnehmer:innen lieferten an beiden Tagen Segelsport vom Feinsten.

Klare Sache bei den 16ern

In der Klasse der 16er Jollenkreuzer ließen Bernd und Werner Tremmel keine Zweifel aufkommen: Sie wurden ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht und segelten eine makellose Serie mit vier ersten Plätzen. Eine souveräne Leistung, die ihnen verdient den Landesmeistertitel einbrachte.

Spannender verlief das Duell um Platz zwei: Peter Czajka und Michael Stockhammer vom Burgenländischen Yacht-Club konnten sich schlussendlich klar gegen Anton und Irene Horvath vom Union Yacht Club Neusiedlersee durchsetzen.

Für einen dramatischen Moment sorgten Helmut Kroyer und Franky Fellner, die in der zweiten Wettfahrt spektakulär kenterten – und das direkt im Zielbereich. Ihr Spi landete dabei beinahe im Startschiff. Ein Highlight, das auch an Land für Gesprächsstoff sorgte.

Segelspaß mit kleiner Delle

Trotz der sportlichen Höhepunkte war ein kleiner Wermutstropfen nicht zu übersehen: Die niedrige Teilnehmerzahl in beiden Klassen. Schade – denn Wetter, Organisation und Stimmung hätten ein größeres Starterfeld absolut verdient.

Ein besonderes Lob gebührt dem Yachtclub Podersdorf, der mit perfekter Wettfahrtleitung und einem hervorragenden Schweinsbraten beim Segleressen für beste Rahmenbedingungen sorgte. Ein großes Dankeschön auch an alle Helfer für ihren Einsatz.

Fotos: R. Holzer YC-Podersdorf
Text: CHATGPT

Leider fanden nur zwei österreichische Teams den Weg nach Ribnitz. Mangels eines Berichts eines der beiden österreichischen Teilnehmer hier ein sehr netter Bericht von Wilhelm Beckmann, kopiert von der deutschen 16er-Seite:

Das fängt ja gut an: 3.8.2025 pünktlich um 13:00 Uhr erfolgt der erste Start zu den Wettfahrten um den Höppner-Pokal. Leider sind wir mit unserer Olga nicht vorn dabei, als Wettfahrt Leiter Norbert Boldt uns bei kräftigem Wind auf die Regattabahn schickt. Auf dem Weg zum Start hatte sich schon die Rollfock in einen Streit mit dem Spifall verwickelt, was wir aber lösen konnten. Bei 4-5 Beaufort letztlich die Wettfahrt beenden. Vor dem Start zur zweiten Wettfahrt wieder dieses Dilemma, diesmal jedoch mit Bordmitteln nicht lösbar. Wir machten uns auf den Heimweg, als ich bei genauem Hinsehen am Austritt des Großfalls am Mast einen Teil des Spifalls fest verknotet bemerkte. Großsegel runter, Spifall klarieren, zurück zur Regattabahn, auf in den Wettkampf. Das allerdings mit mäßigem Ergebnis, dennoch machte Segeln bei dem Wind viel Spaß. Besonderen Spaß hatten wohl auch Marianne und Rainer (GER 424), die mit einem 2. und einem 3. Platz super Leistung zeigten, obwohl die Beiden starken Wind nicht so als ihre Lieblings-Bedingungen mögen.

Montag, 4. August, pünktlich um 11:00 Uhr wird gestartet. Der Wind wie am Vortag stark bis heftig. Vom Start weg fuhren die Schwergewichte Christoph und Sven (GER 465) vorneweg, der Up- and Down-Kurs lag Ihnen besonders gut, es war immerhin schon der dritte Sieg im Dritten Rennen. Da kamen wir alten Männer auf der OLGA nicht mehr ganz mit. Doris hatte uns schon vor den Wettfahrten eingeschärft: Sicherheit geht vor Sieg.  

Vierte und letzte Wettfahrt, endlich starten wir gut und geben die Führung dann auch nicht mehr ab. Freude an Bord, Alter vor Gewicht! GER 465 segelte mit dem 2. Platz den Streicher der Serie! Sehr gut!

Die Newcomer auf der „Lahmen Ente“ (GER 399) zeigten sich erstaunlich lernfähig, selbst bei dem Wind setzten sie ab und an den Spi, an der Kreuz konnten sie die Geschwindigkeit sehr gut mithalten. Auch sie dürften viel Spaß gehabt haben. Den hatten Steffi und Jens nicht, weil sie schon wieder reparieren mussten.

Nächster Tag, jetzt wird es ernst, der Euro Cup der 16 m² Jollenkreuzer beginnt wieder pünktlich um 11:00 Uhr. Der Wettfahrtleiter stimmte uns auf den starken Wind ein, bis zu 25 Knoten sollte es dann auch tatsächlich auf der Bahn sein. Das veranlasste denn auch die Hälfte der Teilnehmer, zugunsten der Sicherheit auf einen Start zu verzichten. Bei dem Wind zeigte sich die enorme Stabilität der OLGA, trotz unseres Alters konnten wir das Schiff sicher beherrschen, einen Sieg der alten Männer über die starken Männer auf GER 465, was uns natürlich sehr erfreute. Diskussionen gab es abends beim Bier über das richtige Verhalten an der Startlinie.

Mittwochs, zunächst Startverschiebung, 11:00 Uhr Besprechung, dass um 13:00 Uhr gestartet werden soll. Nach einem Blick auf die diversen Wetterinfos konnten wir den Wettfahrt Leiter überzeugen, bei Böen bis zu 29/30 Knoten die S-Kreuzer nicht mehr starten zu lassen. Und so fegte der Wind auch die Schaumkronen über den Saller Bodden.

Donnerstag, wieder Gerangel beim Starten, wir hatten viel über die Formel „Luv weicht Lee, weil ich dich seh“ diskutiert, die eigentlich so einfache Regel 11 wird für den kompliziert, der einige Sekunden vor dem Start unbedingt noch abfallen muss, um einen Frühstart zu verhindern, das aber nicht kann, weil sich dort schon ein anderes Boot aufhält.

Ergebnis: Die rote Flagge des Protestes.  

Ansonsten eine starke Wettfahrt bei starkem Wind. Leider zu viel für GER 465, der sich die Tischkonstruktion sich aus dem Unterbau entfernte, Ende der Wettfahrt und Ende der Teilnahme von Christoph und Sven am Euro Cup. Der Wind war sowohl an diesem Tag wie auch am nächsten erbaulich, mit 2-4 Beaufort für alle ein Vergnügen.

Wie der Ergebnisliste zu entnehmen ist, hatte Jens auch bei dem vielen Wind mit Steffi den richtigen Weg gefunden, fünf erste Plätze in Reihenfolge bei sieben Starts zeigen, was die beiden drauf haben, wenn man sie lässt. Glückwunsch an die beiden Besten unserer Klasse in ganz Europa (warum auch nicht?)

Schade nur, dass einige Mannschaften nicht in den Norden gereist sind, weil die Wettervorhersagen schlimmste Stürme in Petto hatten. Zum Glück kann man sich aber nicht auf die Vorhersagen verlassen, es kommt sowieso, wie es kommt. Wir hatten herrlichste Segelbedingungen auf einem tollen Revier, auch der Wasserstand gab keinen Anlass zu Befürchtungen, und – nicht nur zum Schluss, sondern von Anfang an ein großes Kompliment an den ausrichtenden Segel Club Ribnitz, der mit seiner Mannschaft auf dem Wasser faire Wettfahrtbedingungen schaffte, aber ebenso an Land sich in großem Maße um das Wohlergehen aller Segler gesorgt hat.

Ich kann für mich nur sagen, ich komme gerne wieder.  

Das Abenteuer mit dem Kutter ZK 10, den Jens mitgebracht hatte, ist eine eigene Story wert, wenn sie denn mal zu Gehör gebracht werden darf.

Wilhelm Beckmann

Fotos von Hanna Weber

Am Pfingstwochenende trafen sich zwölf 16er-Teams, um ihren Meistertitel vor Rust auszusegeln. Leider mussten alle anderen Bootsklassen, die im Rahmen der Ruster Segeltage starten sollten, mangels Teilnehmerzahl abgesagt werden. Veranstalter war der Burgenländische Yacht-Club (BYC). Die Wettfahrtleitung übernahm Christian Bayer Paltauf, der auch im Präsidium für die sportlichen Belange des BYC verantwortlich ist.

Erste Wettfahrt – ein Sprint mit Hindernissen

Nach einer Startverschiebung konnte die erste Wettfahrt beginnen. Wir waren überrascht, wie nah die Luvtonne lag – es wirkte eher wie ein Bundesligakurs als eine Meisterschaftsbahn. Zudem lag das Startschiff direkt vor einem Krautfeld.

Leider waren wir etwas zu früh an der Startlinie. Kraut am Schwert verhinderte zusätzlich eine zügige Beschleunigung, und Boot um Boot zog an uns vorbei. Erst etwa 30 Sekunden nach dem Start querten wir die Linie und nahmen die Verfolgung auf. Auf der linken Bahnseite fanden wir einen Winddreher und waren plötzlich wieder im Spiel.

Leonard Zentgraf und Helmut Tremmel nutzten ihre überlegene Leichtwindgeschwindigkeit geschickt und übernahmen mit konservativer Kreuztaktik die Führung. Wir rundeten als drittes Boot die Luvmarke, direkt hinter Andi Zethner. Unsere Stimmung an Bord stieg wieder auf ein erträgliches Maß.

An der Leetonne hatten wir Zethner/Wolf fast eingeholt. Zu unserer Freude wendeten die Beiden nach der Bahnmarkenrundung und fuhren auf die rechte Bahnseite, die schon in der ersten Runde wenig erfolgversprechend war. So gingen wir hinter AUT 1 als Zweite auf den letzten Vorwindkurs. Unter Spinnaker konnten wir Leonard und Helmut zwar noch ein wenig ärgern, aber nicht überholen. Nach 25 Minuten war diese Sprintwettfahrt zu Ende – und Sandy und ich waren mit unserer Aufholjagd durchaus zufrieden. Dennoch fragten wir uns: Wozu gibt es eigentlich die schönen Tabellen vom Blondl zur Berechnung der Soll-Entfernung der Luvtonne?

Zweite Wettfahrt – vor dem Sturm

Sturmwarnungen trafen per Handy ein, und auch die Wolkenformationen kündigten nichts Gutes an – doch die Sturmwarnleuchte am Ufer blieb dunkel. Kurz nach dem Zieldurchgang wurde die zweite Wettfahrt gestartet. Wir hatten unsere Taktik geändert: Sandy wollte nur noch die Ansage zur bevorzugten Startseite von mir hören – alles andere, so meinte sie, sei „unnötiges Dreinreden“. Gesagt, getan.

Der Start lief besser, wir konnten früh wenden und frei auf die rechte Seite segeln. Fast alle anderen blieben links im Leichtwindfeld hängen. Wir waren erstes Schiff, als kurz bevor wir an der Luvtonne ankamen die Sturmwarnung zu blinken begann. Die Wettfahrt wurde abgebrochen. Das Wettfahrtleitungsboot fuhr mit der Flagge „N“ an uns vorbei. Richtige Signale werden anscheinend überbewertet. 😉

Anstatt zurück zum Startbereich zu segeln, versuchten wir zusammen mit Jörg Nemeth noch, vor dem aufziehenden Sturm Rust zu erreichen. Kurz vor den „5 Schoppen“ machte uns eine 7er-Böe jedoch einen Strich durch die Rechnung. Genua 1 einrollen, Groß bergen, und dann vor dem Wind unter Topp und Takel Richtung Schilfgürtel – leider ohne Erfolg – wir trieben vorbei. Also schnell geankert, aber der Anker beeindruckte die Fahrt unseres Bootes nur wenig und wir zogen eine Furche Richtung Mörbisch.

Jörg hatte mehr Glück und konnte sein Boot im Schilf sichern. Die ganze Zeit waren wir auf uns allein gestellt und wunderten uns, dass kein Motorboot zu uns kam, um uns Schlepphilfe zu leisten. Doch je näher wir Richtung Mörbisch trieben, desto deutlicher wurde das Ausmaß des Sturms: Gekenterte Boote, beschädigte Rümpfe – und Reiner Hergetts Boot trieb gar entmastet vorbei. Später hörten wir von Böen mit bis zu 45 Knoten vor Mörbisch. Wir schätzten bei uns waren es „nur“ etwas über 30 Knoten. Dank Schlepphilfe erreichten wir schließlich erschöpft, aber unbeschadet, den YCM.

Nach Gulasch und Bier ging es gemeinsam mit Michael Stockhammer zurück nach Rust. Wieder nahm der Wind zu – mit Genua 1 waren wir übertakelt und deshalb froh, von einem Race Official Boot begleitet zu werden.

Sonntag – Regen, Kälte, Flaute

Der Sonntag war geprägt von Kälte, Regen und wenig Wind. Die meisten leckten ihre Wunden, die Motivation zu segeln war entsprechend gering. Wettfahrtleiter Kletzi verschob Stunde um Stunde, bis am Nachmittag endgültig auf Montag vertagt wurde. Allerdings konnten die Kinder und Jugendlichen beim Spring Cup in Neusiedl und vor Mörbisch einige Wettfahrten segeln. Vielleicht war es auch eine vergebene Chance.

Montag – alles oder nichts

Am Montag mussten drei Wettfahrten gesegelt werden, um eine gültige Meisterschaft zu ermöglichen. Der Start war ursprünglich für 10 Uhr angesetzt, wurde aber wegen des Windes auf 11 Uhr verschoben. Vier Boote lagen beim BYC, vier weitere im YCM – alle anderen konnten aufgrund von Schäden nicht mehr teilnehmen oder blieben aus anderen Gründen im Hafen.

Da keine weitere Verschiebung angekündigt war, machten wir unsere Boote um 10 Uhr segelklar und fuhren ins vermeintliche Startgebiet. Doch der Kurs war überraschend weit südlich – sogar noch südlicher als der ILCA- und Zoom-Kurs der Mörbischer Veranstaltung. Wir waren als erstes Ruster Boot an der Linie, hatten aber weder eine konkrete Startzeit noch korrekte Trimmeinstellungen. Der Wind war zu Beginn so stark, dass wir viel Zeit damit verloren, das Boot einzustellen. Unsere Bootsgeschwindigkeit war umgekehrt proportional zu unserem Ärger über die Wettfahrtleitung.

Andi Zethner kam mit dem starken Wind gewohnt gut zurecht und gewann Wettfahrt zwei und drei souverän vor Bernd Tremmel (diesmal mit Helmut Tremmel an Bord) sowie Florian und Michael Uhl. In der vierten Wettfahrt brach bei uns der Barberholer – dazu kamen weitere technische Probleme, und der Spinnakerbaum konnte nur noch auf einer Seite gesetzt werden. Zwei vierte Plätze waren das ernüchternde Resultat.

Nach Wettfahrt drei flaute der Wind etwas ab – die übliche Jollenkreuzer-Frage stand im Raum: Welches Vorsegel setzen? Eigentlich wollten wir auf ein größeres wechseln, doch die Wettfahrtleitung machte uns erneut einen Strich durch die Rechnung. Beim Zieldurchgang war die orange Flagge gesetzt – wir rechneten mit einem sofortigen Start. Also verzichteten wir auf den Segelwechsel. Am Ende war doch genug Zeit – aber zu spät. Mit Genua 3 waren wir auf der Startkreuz unterpowert und konnten erst am Vorwind auf Genua 1 wechseln. Mehr als Platz drei hinter Bernd und Andi war nicht mehr drin.

Fazit

Wir gratulieren Andi Zethner und Stefan Wolf herzlich zum verdienten Meistertitel! Bernd Tremmel konnte sich mit Vorschoter Helmut den Vizemeistertitel sichern. Auch den Tremmels herzliche Gratulation. Sandy und ich freuten uns über die Bronzemedaille – auch wenn wir erkennen mussten, dass bei uns und bei der Wettfahrtleitung noch Luft nach oben besteht.

Eine wichtige Lektion haben wir mitgenommen: Umbauten am Boot sollte man vor der Regatta testen.

AUT447 Sandy Klima, Peter Czajka

Alle Fotos: Martin Verhunc